Buzzword Van Life - Nachhaltig oder nicht?
Die Attraktivität des Van Life – egal ob dauerhaft oder auch nur für den Urlaub oder Wochenendtrip – liegt für viele seiner Anhänger auf der Hand. Anstatt wie bei anderen Reisen Monate im Voraus planen zu müssen, kann man direkt einsteigen, losfahren und den grauen Alltag quasi von jetzt auf gleich hinter sich lassen. Es ist spontan und bequem und man braucht nicht in das weite Ausland fliegen und kann ohne schlechtes Fluggewissen die Reise geniessen. Ob das wahr ist oder nicht und was zum Van Life alles dazu gehört, erfährst du in den nächsten Zeilen.
Vanlife ist definitiv ein Lifestyle und eine Community. Viele der Vanbesitzer haben sich ihren Van oder ihr Wohnmobil sogar selbst zusammengebastelt - so entsteht eine richtige Verbindung zum Gefährt und das Zuhause-Gefühl wird dadurch erst recht verstärkt. Man sieht auf Social Media immer mehr Bilder von wahnsinnig schön restaurierten Minibussen und alle sind so schön eingerichtet, dass man sich gleich hineinlegen möchte. Ein wundervolles Beispiel sieht man bei Steffi & Niko von @avancalledfred.
Wer mehr darüber lesen möchte, wie “Fred” ins Leben gerufen wurde kann das in diesem Interview auf saveacamper nachlesen.
Der Hype, dass diese Art zu reisen besonders nachhaltig ist begegnet jedoch harscher Kritik, wie zum Beispiel Ute von Bravebird auf ihrem Blog zusammenfasst.
Nichtsdestotrotz wissen wir, dass wir mit dem Van sehr viel nachhaltiger reisen können, als wenn wir uns auf eine Kreuzschifffahrt oder auf einen Flug begeben würden. Und ich erkläre dir warum:
6 Gründe warum Van Life nachhaltig sein kann
1. Minimalismus
Selbst wenn man in seinem Van nicht die absolute Nachhaltigkeit anstrebt – das Leben im Van zwingt einen geradezu zu einer nachhaltigen Lebensweise, denn aus Platzgründen muss man sich zwangsläufig auf das Wesentliche beschränken.
2. Konsumverhalten
Die Überschaubarkeit des Wohnraumes im Van bewirkt außerdem, dass man sein Konsumverhalten unweigerlich anpasst. Die Rechnung ist einfach: Was nicht gekauft wird, muss auch nicht nachproduziert werden und schont somit Ressourcen.
3. Wasser- und Energieverbrauch
Ähnlich wie bei der Platzfrage gilt auch hier: Was nur begrenzt zur Verfügung steht, wird bewusster und vor allem sparsamer genutzt.
4. Müllvermeidung
Von low-waste bis zero-waste – das Van Life oder auch das Leben auf dem Stellplatz machen es einem im Vergleich zum gewöhnlichen Leben in Wohnung oder Haus recht einfach, Müll so gut es geht zu vermeiden, in dem man von Anfang an Produkte mit weniger Verpackung wählt.
5. Naturschutzregeln
Naturschutz- oder auch Verhaltensregeln dienen dem Schutz der lokalen Flora und Fauna und sollten stets befolgt werden. Denn: auch wenn manche überzogen wirken mögen, hat sich bei diesen stets ein ortskundiger Fachmann seine Gedanken gemacht und die Regeln vor allem meist infolge von (naturschädigenden) Präzedenzfällen aufgestellt.
6. Toilettenwahl
Wer grundsätzlich auf eine on-board Toilette im eigenen Van verzichtet, reduziert zwar seinen Ressourcenverbrauch, da viele Modelle Wasser und Strom benötigen. Damit verzichtet man aber auf einen Komfort, der wenn man z.Bsp. krank werden sollte, fast unverzichtbar ist. Falls aber eine Toilette eingebaut werden sollte, empfehlen sich Trenntoiletten als die nachhaltigste Option.
Und wer jetzt glaubt, das Van Life wäre nur was für junge, kinderlose Paare liegt falsch. Wer mit Kindern unterwegs ist, ermöglicht diesen wertvolle Erfahrungen in der Natur, zu denen sie heutzutage oft immer weniger die Gelegenheit haben. Und auch das Reisen mit Vierbeinern lässt sich mit dem Van Life weitaus besser in Einklang bringen als mit klassischen Urlaubsarten.
Die Familie Weder zeigt auf ihrem Blog “6inavan”, wie man das mit einer Familie stemmen kann und wie viel Spass das auch machen kann! Wie schaut es bei dir aus? Hat dir das jetzt richtig Lust gemacht einzusteigen und in deine Ferien zu düsen? Sonnenbrille auf, Rucksack gepackt. Wann gehen wir los?